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Welche Kennzeichen gibt es?
Welche Symptome weisen auf eine Hashimoto Thyreoiditis hin?

Sie können sehr unterschiedliche Symptome haben. Neben weitgehend symptomlosen Erkrankungsformen, in denen die Probleme durch eine Regulierung der Schilddrüsenhormone vollständig behoben werden können, gibt es Verläufe mit zahlreichen, unterschiedlichen und oft verwirrenden Symptomen. Oft beginnt die Erkrankung langsam, so dass die Betroffenen die Symptome zunächst kaum wahrnehmen.

 

Anfänglich stehen gelegentlich die Symptome der Überfunktion im Vordergrund. Die sogenannte "Hashitoxikose" ist eine Anfangsphase, in der meist eine milde Überfunktion auftritt, die dann allmählich in eine chronische Unterfunktion übergeht. Verläufe mit schwankenden Hormonwerten, bei denen der Erkrankte zwischen Über- und Unterfunktion hin und her wechselt, sind selten aber kommen vor.


Zusätzlich zu den Symptomen durch veränderte Hormonspiegel können Symptome auftreten, die auf Auswirkungen des Immunprozesses und der Antikörper zurückzuführen sind. Diese Symptome sind hier als Symptome der Immunerkrankung zusammengefasst. Möglicherweise ist eine Trennung der Symptome medizinisch nicht ganz korrekt, weil zum Teil noch nicht klar ist, welche Symptome durch die Hormone und welche Symptome durch die Immunvorgänge und die veränderten Antikörper außerhalb der Schilddrüse zustande kommen.

Aktualisiert ( Freitag, 22. Januar 2010 )
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Hashitoxikose und Symptome der Überfunktion

Zu Beginn der Erkrankung machen einige Hashimotopatienten eine kurzzeitige Phase der Überfunktion durch. Diese Phase kann auch unbemerkt ablaufen oder ausbleiben. Als Ursache wird die immunologische Zerstörung von hormonspeicherndem Schilddrüsengewebe vermutet. Zusätzlich können in dieser Phase Antikörper auftreten, die den TSH-Rezeptor der Schilddrüse stimmulieren.

 

Die Symptome der Überfunktion sind vielfältig. Die meisten Symptome sind sogenannte Allgemeinsymptome, wie Nervosität, Schlaflosigkeit und Neigung zum Schwitzen. Viele Symptome schleichen sich langsam ein, ohne dass an eine Krankheit gedacht wird. Erst wenn zur Schlaflosigkeit Heißhunger, übermäßiges Schwitzen, Durchfall, Zittern und Herzklopfen treten und sich nicht spontan bessern, wird der Arzt aufgesucht.
Das Herzklopfen kann auch als schlafraubendes Pochen in den Ohren wahrgenommen werden. Die Überfunktionssymptome zu Beginn einer Hashimoto Thyreoiditis sind oft nicht stark ausgeprägt. 


Eine Behandlung mit schilddrüsenhemmenden Medikamenten (Thyreostatika) ist meist nicht erforderlich. Wenn die Überfunktion durch eine Zerstörung von hormonspeichernden Gewebe in der Schilddrüse verursacht wird, können die Thyreostatika, die die Bildung von Schilddrüsenhormonen vermindern, nicht wirksam sein. Die individuelle Behandlung sollte durch einen Hormonspezialisten (Endokrinologe) erfolgen.

Aktualisiert ( Donnerstag, 11. Dezember 2008 )
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Symptome der Unterfunktion

Nach der Phase der Überfunktion schließt sich meist eine allmählich stärker werdende Unterfunktion an. Die Hashimoto Thyreoiditis kann aber auch mit einer Unterfunktion beginnen. Die Symptome der Unterfunktion sind ebenfalls zahlreich.

 

Welche Beschwerden können auftreten?

  • Müdigkeit, allgemeine körperliche Erschöpfung, fehlende Belastbarkeit

  • Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Wortfindungsstörungen

  • hoher Blutdruck mit Puls unter 70

  • Herzstolpern, Herzrasen

  • Depressive Stimmung, Angst- und Panikattacken, Gereiztheit, selten Suizidgedanken

  • trockene, struppige, stumpfe, und glanzlose Haare

  • Haarausfall

  • teigige trockene Haut, (Myxödem)

  • Verstopfung, Blähungen

  • leichtes Frieren

  • Gewichtszunahme, selten ausgeprägte Gewichtsabnahme

  • Zyklusstörung bei der Frau, unerfüllter Kinderwunsch, Neigung zu Fehlgeburten in der Unterfunktion

  • Abnahme des sexuellen Verlangens

  • nächtliches Kribbeln und Einschlafen von Händen und Unterarmen (Karpaltunnelsyndrom)

  • nachlassendes Hörvermögen

  • apathischer Gesichtsausdruck

  • Wesensveränderungen

  • Ohrgeräusche
  • nächtliches Schwitzen
  • Pigmentflecken im Gesicht, vermehrtes Auftreten von dunklen Flecken am Körper
  • Nackenverspannung, Nackenschmerzen
  • brüchige Fingernägel
  • Lidrandentzündung, Lidödem
  • geschwollene Nasenschleimhaut
Aktualisiert ( Montag, 02. Januar 2012 )
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Symptome der Immunerkrankung

Zusätzlich zu den Symptomen der Schilddrüsenfehlfunktion können Symptome auftreten, die durch die Störung des Immunsystems hervorgerufen werden. In einigen Fällen ist eine Abgrenzung, ob die veränderten Schilddrüsenhormone die Beschwerden verursachen oder die Immunerkrankung, nicht möglich.

 

Zu beachten ist, dass der größere Teil der Hashimoto Erkrankten nach einem angepassten Schilddrüsenhormonersatz keine Symptome der Immunerkrankung zeigt. Die Variationsbreite der Hashimoto Thyreoiditis kann von symptomlosen Formen bis zu Formen mit unterschiedlich ausgeprägten Immunsymptomen reichen. Diese sind im folgenden aufgelistet.

 

Welche Beschwerden können auftreten?
  • Gelenkschmerzen 

  • Muskelschmerzen (eventuell auch hormonell ausgelöst)

  • Verhärtung von Sehnen und Muskeln

  • unterschiedliche Hautveränderungen, (z.B. Urticaria, Rosazea)

  • Trockenheit der Schleimhäute (Sicca Syndrom)

  • Stimmungslabilität (sowohl durch Immunkrankheit ausgelöst, als auch durch hormonelle Veränderungen)

  • neurologische Symptome (Neuritiden), Schwindel, unsicherer Gang

  • extrem selten epileptische Anfälle, Halluzinationen, psychiatrische Symptome (Hashimoto Encephalopathie)

  • allgemeine Schwäche, geringe Belastbarkeit

  • Übelkeit und Magen-Darmprobleme, Verdauungsprobleme

  • Augenerkrankung (endokrine Orbitopathie)

  • grippeähnliche Symptome

  • Lymphknotenschwellung

  • Fieber

  • Erhöhte Leberwerte

  • stecknadelkopfgroße, weiße Flecken auf den Unterarmen

Aktualisiert ( Freitag, 12. Juni 2009 )
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Symptome der Augenerkrankung

Die Augenbeteiligung, die sogenannte endokrine Orbitopathie, ist bei der Hashimoto Thyreoiditis viel seltener anzutreffen als beim Morbus Basedow. Übergangsformen aus Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis sind möglich. Die Symptome der endokrinen Orbitopathie reichen von leichten Beschwerden, wie Augentränen, geröteten Augen, Trockenheit der Augen, Blendungsempfindlichkeit und Fremdkörpergefühl bis hinzu seltenen schweren Verlaufsformen mit Beeinträchtigung oder Verlust des Sehvermögens.
Bei der endokrinen Orbitopathie handelt es sich ebenfalls um eine Autoimmunreaktion. Dabei reagieren bestimmte, gegen die Schilddrüse gerichtete Immunzellen und Antikörper auch mit dem Augengewebe.

 

Die endokrine Orbitopathie verläuft meist in Schüben. Jahrelange Verläufe mit Rückfällen sind häufig. Eine Prognose über die Entwicklung der endokrinen Orbitopathie im Einzelfall ist nicht möglich. Die Orbitopathie kann auch längere Zeit nach Auftreten der Schilddrüsenerkrankung beginnen. In einigen wenigen Fällen tritt die endokrine Orbitopathie bereits vor der Schilddrüsenerkrankung auf.

 

Welche Beschwerden können auftreten?
  • Tränende Augen, Augenbrennen, Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen

  • Fremdkörpergefühl in den Augen, Druckgefühl hinter dem Auge

  • geschwollene Augenlider, hochgezogenes Augenlid, seltener Lidschlag

  • trockene Augen, Hornhautentzündungen, Bindehautentzündungen

  • Hervortretende Augen (Exophthalmus), mangelnder Lidschluss

  • Kopfschmerzen

  • Doppelbilder, Augenmuskelprobleme, Sehstörungen

  • selten: schwere Beeinträchtigung des Sehvermögens durch Schädigung des Sehnerven


Wichtig

 

Wesentlich für den Verlauf der Augenerkrankung ist es, dass die Schilddrüsenhormone optimal eingestellt sind. Meist ist ein fT4-Spiegel im oberen Normbereich oder sogar leicht darüber am günstigsten für den Krankheitsverlauf.

Aktualisiert ( Samstag, 20. Juni 2009 )
 
Symptome, die auf zusätzliche Immunerkrankungen hinweisen können

In Verbindung mit der Hashimoto Thyreoiditis können bei etwa 25 % der Erkrankten andere zusätzliche Autoimmunerkrankungen auftreten oder bereits bestehen. Bei neu aufgetretenen oder nicht zu zuordnenden Symptomen sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden.

 

Nachfolgend sind einige Symptome aufgeführt, die auf weitere Autoimmunkrankheiten hinweisen können.

  • blutiger Durchfall ⇒ Colitis ulcerosa, Morbus Crohn

  • Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, übel riechender und grau gefärbter Stuhlgang ⇒ Zoeliakie

  • Häufiges Stolpern, Blutarmut, Schwäche, Zungenbrennen ⇒ Perniziöse Anämie

  • Gewichtsabnahme, Durst ⇒ Diabetes (Zuckerkrankheit)

  • fleckige Entfärbung der Haut ⇒ Vitiligo (Weißfleckenerkrankung)

  • Schmetterlingsförmiger roter Ausschlag im Gesicht, Fieber, Gelenkschmerzen ⇒ Lupus Erythematodes

  • Gelenkschmerzen mit oder ohne Rheumafaktoren ⇒ Rheumatische Erkrankung

  • Muskelschwäche die auch nach Einstellung der Schilddrüsenwerte bestehen bleibt ⇒ Myasthenia gravis

  • Dunkelfärbung der Haut, Schwäche ⇒ Morbus Addison (Autoimmunerkrankung der Nebenniere)

  • juckende Hautquaddeln ⇒ Urtikaria

  • kreisrunder Haarausfall ⇒ Alopecia areata

  • Fieber, Husten, Lymphknotenschwellung ⇒ Sarkoidose

  • Pilzbefall von Haut und Schleimhäuten ⇒ mucocutane Candidiasis

  • blasenbildende Hauterkrankung ⇒ Pemphigoid

Die Auflistung der Erkrankungen ist weder in Bezug auf die Symptome noch auf die mögliche Immunkrankheiten vollständig, sondern zeigt nur einen Ausschnitt.

Aktualisiert ( Montag, 26. April 2010 )
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Wichtig: Die Symptome selbst erkennen

Sie sollten lernen, Ihren Körper genau zu beobachten. Eventuelle Körperveränderungen können Hinweise für eine unzureichende hormonelle Einstellung sein. In einigen Fällen können sich durch neue Beschwerden weitere Autoimmunstörungen bemerkbar machen. Regelmäßige Kontrollen von Gewicht, Blutdruck und Pulsfrequenz (mit üblichem Blutdruckautomaten möglich), Notieren der gemessenen Werte sowie der Schilddrüsenwerte (T3, T4, TSH, falls erforderlich Antikörperspiegel) sollten zur Routine werden. Bei leichten Verläufen ohne Probleme sind sie nicht erforderlich.


Trotz aller Kontrolle sollten Sie nicht ängstlich werden. Dies ist eine schwierige Aufgabe. Nicht durch überängstliche Beobachtung des Körpers die Lebensfreude schwinden zu lassen und trotzdem körperlichen Veränderungen die nötige Beachtung zu schenken, kommt oft einer Gratwanderung gleich, insbesondere wenn gleichzeitig schwer behandelbare Symptome dauerhaft bestehen. Betont werden soll aber in diesem Zusammenhang, dass zahlreiche Erkrankte beschwerdefrei leben können. Die Betreuung durch einen in Hormon- und immunologischen Erkrankungen erfahrenen Spezialisten ist ratsam.

Aktualisiert ( Samstag, 20. Juni 2009 )
 


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