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Das Immunsystem und seine Irrtümer
Was sind Antikörper?

Das Immunsystem bildet Abwehrstoffe gegen Viren, Bakterien und Pilze, um den Körper zu schützen. Die Viren, Bakterien und Pilze werden in diesem Fall als Antigene bezeichnet. Die Antikörper sind für diese Antigene passend hergestellte Verteidigungsmittel. Sie können die Antigene erfolgreich zerstören oder "kampfunfähig" machen.
Das Immunsystem ist in der Lage, ein Gedächtnis anzulegen, welche Antikörper schon einmal produziert wurden. Kommt es zu einem zweiten Kontakt mit demselben Antigen, können sofort passende Antikörper gebildet werden.

 

Das Immunsystem besteht aus  zahlreichen verschiedenen Blutzellen. Bei der Hashimoto Thyreoiditis kommt es zu einem Ungleichgewicht der verschiedenen Zellarten und ihrer Botenstoffe untereinander.

 

Bei Autoimmunkrankheiten "irrt" sich das Immunsystem und erkennt eigene Körperzellen als fremd. Es bildet dann besondere weiße Blutkörperchen (Lymphozyten), die sich gegen eigene Körperzellen richten und dort zu einer chronischen Funktionsänderung oder Zerstörung führen.

 

Die TPO-Antikörper werden erst gebildet, wenn die Schilddrüsenzelle bereits zerstört ist. Sie sind also nicht Auslöser der Entzündung, sondern entstehen in einer Nebenreaktion. Nicht alle Hashimotokranken bilden TPO-Antikörper.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
 
Welche Antikörper sind bei der Hashimoto Thyreoiditis wichtig?

Wichtige Antikörper für die Diagnose der Hashimoto Thyreoiditis sind die TPO-AK und die Tg-AK. 

 

Es können TPO-AK und Tg-AK vorhanden sein oder nur eine der beiden Antikörpersorten. Gelegentlich finden sich anfänglich keine erhöhten Antikörperwerte im Blut. Die Antikörperspiegel schwanken oft stark. Auch eine vorübergehendes oder andauerndes Verschwinden der Antikörper ist möglich. 

 

Die Höhe der Antikörperspiegel im Verlauf der Krankheit ist in ihrer Bedeutung unklar. Häufige Kontrollen der Antikörperspiegel zur Beurteilung der Krankheitsaktivität sind nicht sinnvoll.

 

Gemessene Antikörper-Werte werden in häufig in U/l (Units pro Liter) oder U/ml (Units pro Milliliter) angegeben. Werte in IU/l (International Units pro Liter) sind genormte Werte, die zwischen unterschiedlichen Laboren vergleichbar sind.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
 
TPO-AK

Normalwerte

negativ: < 35 U/ml (keine erhöhten Antikörper)

positiv: > 35 U/ml (erhöhte Antikörper)

 


Die Normalwerte sind je nach Labor und Nachweismethode unterschiedlich. Die Aussagekraft der gemessenen Antikörper muss deshalb immer in Beziehung zu den jeweiligen Normalwerten des einzelnen Labors gesetzt werden.

 

Bei gesunden Menschen liegen die TPO-Antikörper unterhalb von 100 U/ml, sind also negativ. Deutlich positive TPO-Antikörper höher als 200 U/ml sind ein Hinweis für eine Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto).

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
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Tg-AK

Normalwerte
negativ: < 100 U/ml (keine erhöhten Antikörper)
Grenzbereich: 100 - 200 U/ml
positiv: > 200 U/ml (erhöhte Antikörper)

 

Die Normalwerte sind je nach Labor und Nachweismethode unterschiedlich. Die Aussagekraft der gemessenen Antikörper muss deshalb immer in Beziehung zu den jeweiligen Normalwerten des einzelnen Labors gesetzt werden.

 

Positive Tg-Antikörper finden sich bei der Hashimoto Thyreoiditis in 50 bis 60 % der Fälle.

 

Bei einigen Patienten mit einer autoimmunen Schilddrüsenkrankheit findet sich eine alleinige Erhöhung der Tg-AK.

Aktualisiert ( Freitag, 20. März 2009 )
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TRAK

Normalwerte

negativ: < 1,8 IU/l (keine erhöhten Antikörper)
positiv: > 1,8 IU/l (erhöhte Antikörper)

 

Die Normalwerte sind je nach Labor und Nachweismethode unterschiedlich. Die Aussagekraft der gemessenen Antikörper muss deshalb immer in Beziehung zu den jeweiligen Normalwerten des einzelnen Labors gesetzt werden.

 

TRAK-Werte werden in IU/l (Units pro Liter) angegeben. Je nach Labor können die Normalwerte abweichend definiert sein.

 

Leicht positive TRAK finden sich gelegentlich (< 10 %) auch bei der Hashimoto Thyreoiditis. Üblicherweise besteht bei positiven TRAK eine autoimmune Schilddrüsenüberfunktion vom Typ Basedow. Mischformen zwischen Morbus Basedow und der Hashimoto Thyreoiditis sind möglich aber selten.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
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Erkrankungsintensität und Antikörper

Die Intensität der Hashimoto Erkrankung ist nicht zuverlässig an der Höhe der Antikörperspiegel abzulesen. Sowohl hohe als auch niedrige Antikörperspiegel können mit ausgeprägten, schwachen oder fehlenden Symptomen einhergehen. Auch bei nicht messbaren Antikörperspiegeln im Blut sind Symptome möglich. Die Antikörperspiegel können von Messung zu Messung variieren. In einigen Fällen verstärkt sich allerdings die Symptomatik bei steigenden Antikörperspiegeln und sinkt bei fallenden Antikörperspiegeln. Nachweis und Höhe der im Blut messbaren Antikörperspiegel sind nur ein Mosaikstein bei der Diagnose der Hashimoto Thyreoiditis.

 

Ein wiederholtes Bestimmen der Antikörperspiegel im Verlauf der Erkrankung ist oft unnötig und wenig aussagefähig. 

 

Können keine Antikörper nachgewiesen werden, kann trotzdem eine Hashimoto Thyreoiditis bestehen, wenn dies durch eine Ultraschalluntersuchung, das feingewebliche Untersuchungsergebnis (Punktion und Gewebeentnahme aus der Schilddrüse) und die Symptome bestätigt wird.

Aktualisiert ( Freitag, 20. März 2009 )
 
Gibt es noch andere Antikörper?

Selten werden Antikörper gegen die Schilddrüsenhormone (T3, T4) gefunden. Diese Antikörper können die Schilddrüsenhormone inaktivieren. Dann entsteht eine Unterfunktion, die der Körper durch Steigerung des TSH auszugleichen versucht. Dies kann vom Schilddrüsenspezialisten festgestellt werden.

 

Wahrscheinlich treten neben den bekannten Antikörpern noch andere Antikörper auf, die zur Zeit nicht nachgewiesen werden können oder keine klinische Bedeutung haben. Dies könnte einige der noch ungeklärten Immunphänomene erklären. Genauere Kenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen werden für die Zukunft erhofft.

Aktualisiert ( Freitag, 20. März 2009 )
 
Wie oft sollte man die Antikörperspiegel kontrollieren?

Die Bedeutung der Antikörperspiegel im Verlauf der Krankheit ist gering. Häufige Kontrollen der Antikörperspiegel sind nicht sinnvoll, weil daraus keine Änderung der Therapie folgt. Abfallende Antikörperspiegel können Hinweise auf eine Beruhigung des Immunprozesses geben. Ein Schwanken der Höhe der Antikörperspiegel kommt oft vor und sagt wenig über den weiteren Verlauf aus.

Aktualisiert ( Freitag, 20. März 2009 )
 
Antikörper und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollte mindestens eine Kontrolle der Antikörper in der 22. bis 26. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Bei erhöhten und steigenden Antikörperspiegeln können weitere Kontrollen notwendig werden. Meist sinken die Antikörperspiegel im Verlauf der Schwangerschaft ab.

Aktualisiert ( Sonntag, 21. Juni 2009 )
 


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